Im Thüringer Regional Regal: ObstNatur

Grit Tetzel und Björn Burmeister sind bekannte Gesichter bei ObstNatur.
Ihre Herzen schlagen für die Streuobstwiesenvielfalt und deren Produkte.

Naturschutz und Vermarktungsinitiative

Die GRÜNE LIGA Thüringen e.V. arbeitet seit über zwei Jahrzehnten am Thema Thüringer Streuobst. Vor gut zehn Jahren wurde im Rahmen eines Naturschutzprojektes eine Vermarktungsinitiative gegründet. Ziel des Projektes war es, Streuobstwiesen in Thüringen wieder in Wert zu setzen, u.a. durch die Nutzung des Obstes für regionale Produkte. In dieser Zeit wurde die Firma ObstNatur UG gegründet, um relevante Obstmengen über eine Aufpreisinitiative aufzukaufen, sie somit zu bündeln und zu schmackhaften Streuobstprodukten zu verarbeiten.

Landschaftspfleger:innen bei der Arbeit- Streuobstwiesen und Naturschutz gehen Hand in Hand. Foto©ObstNatur

Prinzipien folgend

ObstNatur haben sich drei Prinzipien verpflichtet: Ökologie, Regionalität und Fairness.
Ökologie heißt, für ObstNatur und das Netzwerk an Partnern gehören Obstbaumreihen und Streuobstwiesen zu einer strukturreichen Kulturlandschaft. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die Bewirtschaftung der Flächen nach den Richtlinien der EU-Öko-Verordnung spielt dabei eine wichtige Rolle. Hier unterstützt ObstNatur das Netzwerk mit dem Angebot einer Sammelzertifizierung.

Für uns und unsere Partner gehören Obstbaumreihen und Streuobstwiesen zu einer strukturreichen Kulturlandschaft. 

Björn Burmeister, ObstNatur

Regionalität heißt, dass vorwiegend Thüringer Biostreuobst aufgekauft wird. So stammt z.B. der Rhabarber in der „BARBARA“-Schorle von zwei verschiedenen Standorten in Thüringen. Auch die Verarbeitung erfolgt möglichst regional. Beim Pressen und Mischen der Früchte wird vorwiegend mit der Fahner Frucht GmbH in Gierstädt bei Erfurt zusammen gearbeitet. Die Produktion der Schorlen erfolgt in der Rosenbrauerei in Pößneck, und das Bier kommt aus der traditionellen Ehringsdorfer Brauerei in Weimar. Fairness als Prinzip definiert sich vor allem an einem sehr wichtigen Indikator- die faire Entlohnung. Der Preis beim Zukauf von Streuobst liegt hier über den herkömmlichen Preisen und hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben auf aktuell 27 Cent/kg Obst entwickelt. Außerdem garantieren ObstNatur ihren Produzent:innen Preisstabilität – unabhängig davon, wie die Saison ausfällt. Das heißt, der Preis ist fix und wird nicht nach unten korrigiert, falls es zu viel Streuobst gibt. Zudem wird sich auch um die Logistik und Ökokontrolle gekümmert. 

Sortiment und Produkte

Das Sortiment umfasst neben dem Streuobstapfelsaft verschiedene Fruchtschorlen, wie Apfel-Rhabarber- oder Apfel-Johannisbeer-Schorle auch das Biermischgetränk POMMEL. Die Abfüllung wird jährlich im Winter vorgenommen. Das Sortiment aus spritzig-frischen Schorlen gibt es in Lebensmitteleinzelhandel, in kleineren Geschäften und auch in der Geschäftsstelle. Durch den Kauf der Schorlen unterstützt man direkt den Natur- und Umweltschutz und trägt auch zum Bioanbau in Thüringen bei.

©ObstNatur

Mosterei, Menschen und Miteinander

Wenn nicht gerade Erntezeit ist, wird sich um den Obstbaumschnitt und die Flächenpflege gekümmert. Mit einem professionellen Team aus vier bis fünf Obstbaumwärter:innen verbringt man so viel Zeit draußen in der Natur. Außerdem gibt es Angebote zu Schnittkursen, vom Anfängerkurs bis zum Profikurs „Streuobstfachwirt“ (www.streuobstfachwirt.de) mit über 100 Unterrichtseinheiten ist alles dabei. Zwei mobile Mostereien sind von Ende August bis Anfang November in Thüringen unterwegs. Der Fahrplan ist auf der Webseite einsehbar. Dadurch erhalten Menschen mit Obstgärten die Möglichkeit, ihren eigenen Saft herzustellen. Dieses Miteinander trägt viel dazu bei, die eigene Wiese wieder mehr wertzuschätzen. Darüber hinaus engagiert sich die GRÜNE LIGA Thüringen auch auf politischer Ebene für die Inwertsetzung des Biotops Streuobstwiese. All das zusammen trägt dazu bei, dass in Thüringen im Bereich Streuobst schon einiges erreicht wurde.